BlogReflexionen

Ein Gebet

Ist es Blasphemie, einen an eine Domina geschriebenen Text als "Gebet" zu bezeichnen? Ich habe einmal nachgeschlagen, wie die Begriffe "Gott/Göttin" und "Gebet" definiert sind:

Ein Gebet ist demnach "eine verbale oder nonverbale rituelle Zuwendung an eine Gottheit [..] auch ein vorformulierter, feststehender Text [..]."

Eine Gottheit ist "meist ein übernatürliches Wesen bzw. eine unvorstellbare Macht [..] werden einem Gott oder mehreren Göttern besondere Verehrung zuteil und besondere Eigenschaften zugeschrieben".

Eine Domina ist zwar kein übernatürliches Wesen, aber dies ist gemäß o.g. Definitionen keine absolute Bedingung - für den Sklaven hat sie subjektiv besagte unvorstellbare Macht und erhält für besondere (tatsächliche oder in sie projizierte) Eigenschaften besondere Verehrung. Sofern diese Verehrung rituell durch einen für sie einmalig vorformulierten und dann rituell wiederholten bzw. in besonderen Momenten auch ggf. spontan aufgesagten Text erfolgt, scheint mir der Begriff "Gebet" daher treffend. (Auch im englischsprachigen Raum wird übrigens für die Verehrung einer Domina oft der Begriff "Femdom Worship" verwendet, also "Anbetung der Femdom".)

Im Folgenden möchte ich also ein Verehrungs-"Gebet" im o.g. Sinne wiedergeben, welches mir ein Sub im Rahmen einer D/S-Inszenierung gewidmet hat:

Verehrte Herrin Sara,

verehrt sei dein Name. Sieh deinen unwerten Diener an.

Ich bin nicht würdig, dich zu verwöhnen, weil ich dir bisher noch nicht zeigen konnte, dass ich ein würdiger Slave sein kann.

Ich bitte um Vergebung für meine zahllosen Unbeherrschtheiten, meine permanente Geilheit und meine stets schwanzgesteuerten Gedanken.

Ich bin ein unwürdiger Sklave, weil ich meine Geilheit nicht unter Kontrolle habe:

  • Ich begehre jede attraktive Frau, die ich sehe.
  • Ich bin absolut nicht wählerisch, sondern immer nur heiß auf irgendeine Möse.
  • Bei jedem knackigen Damenpo stelle ich mir vor, mit meinen Fingern zwischen die Beine zu gleiten.
  • Ich glaube immer, dass jede Frau es genießen würde, wenn ich sie lecken würde.

Ich bin ein unwürdiger Sklave, weil meine Geilheit mein Leben bestimmt:

  • Ich schaffe am Schreibtisch meine Arbeit nicht, weil ich permanent Internetpornos anschaue.
  • Ich hintergehe meine Frau, weil ich heimlich bei jeder Gelegenheit masturbiere.
  • Ich schaffe es nicht meine devote Geilheit meiner Frau zu gestehen.
  • Ich bin noch nicht mal Kerl genug, um mit irgendjemand über meine Geilheit zu sprechen.

Ich bin ein unwürdiger Sklave, weil ich meinen Sex nicht kontrollieren kann:

  • Ich bin zu schwach, um meinen Orgasmus längere Zeit zurückzuhalten, wenn ich gereizt werde.
  • Ich bin zu schwach, beim Sex zu Hause meinen Schwanz lange hart zu halten.
  • Ich bin zu schwach, um nach einer mehrstündigen Session der Lady mit einem stahlharten Schwanz zu danken.
  • Ich bin zu schwach, die erste Erektion am Morgen zu halten.

Ich bin nicht würdig, dich zu verwöhnen, weil ich deinen Anforderungen nicht genüge:

  • Im Internet ist mir kaum eine Art der Demütigung zu peinlich und ich habe Spaß daran.
  • Frauen sehe ich grundsätzlich als Lustobjekt.
  • Ich verspüre große Lust zusehen, wenn Frauen sexuell gedemütigt werden.
  • Ich träume davon, Frauen zu meiner Lusterfüllung zu beherrschen.
  • Ich bin nicht würdig, es dir zu besorgen, weil ich ein hemmungslos geiler Bock bin.
  • Ich habe aufgetragene Pflichten vergessen.
  • Ich habe dich durch mangelnde Fantasie enttäuscht.
  • Ich schaffe es nicht, meinen Körper durch Disziplin in eine für Sie ansehnliche Form zu bringen.

Verehrte Herrin, ich bitte dich für so viele Verfehlungen um Verständnis, Vergebung und Gnade.

Ich sehne mich aus tiefstem Herzen, dir nahe zu sein und deine Aufmerksamkeit geschenkt zu bekommen.

Bitte schenke mir in deiner wohlwollenden Großzügigkeit deine Zuwendung und gib mir die
Gelegenheit, dich durch Hingabe ein wenig zu erfreuen.


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