SessionberichteSinnlichkeit: Kleidung & Körper

Lesbisches Impact-Play: Physisch und psychisch intensiv

Der folgende Erlebnisbericht wurde von einer bisexuellen Kundin verfasst, die erstmals eine erotische Dienstleistung buchte. Wir hatten uns im Vorfeld auf ein Impact Play verständigt, bei dem ich tough, eher maskulin, in Springerstiefeln auftreten und "nicht zimperlich" sein würde.

Der Weg war ein Umweg. Vor allem ein Umweg der Gedanken und Gefühle. Ich saß im Zug. Die Sonne glühte, ging unter. Ich blickte hinaus, hörte laut Musik. Durch meine Sonnenbrille wirkte die in Licht und Schatten getränkte Landschaft merkwürdig gedämpft. In meinem Kopf aber fügten sich umso lebendigere Bilder und Szenarien zusammen; so sehr, dass sie im selben Augenblick zerschellten und auseinanderglitten. Unsicherheit breitete sich in mir aus. Es war das erste Mal, dass ich es tun würde, dass ich meine geheimen Phantasien ausleben und zu einer Domina fahren würde. Als Frau.

Meine Anreise verzögerte sich. Der ohnehin schon weite Weg zog sich weiter in die Länge. Vielleicht eine Expression dessen, was sich in mir selbst seit Jahren auseinandergezogen hatte. Mir war kalt. Ich war müde. Es dauerte noch eine Weile, bis ich ankam. Ich hatte viele Eventualitäten mit einberechnet und war frühzeitig losgefahren, so dass noch genügend Zeit war, um im Zielort ein wenig durch die Straßen zu spazieren. Bewegung und Zeit schienen sich zu strecken und gleichzeitig zu krümmen, während ich meinen Schritten lauschte. So ähnlich fühlte sich mein Körper an, als ich endlich vor ihrer Tür stand.

Eine freundliche Person öffnete die Türe. Sie lächelte und wirkte sehr sympathisch. Mein Magen entspannte sich ein wenig. Wir gingen sogleich nach oben ins Spielzimmer. Mein Magen verkrampfte sich wieder. Der Anblick all der „Spielzeuge“ stellte keine alltägliche Kulisse für mich dar. Es folgte ein längeres Kennenlern-Gespräch, in dem es mir außerordentlich schwerfiel, meine Gedanken zu ordnen und meine Phantasien mitzuteilen. Ich konnte all das, was sich über Jahre hinweg in mir formiert hatte und was ich endlich einmal ausleben wollte, nicht klar artikulieren.

Lady Sara war sehr einfühlsam, während ich „herumdruckste“, und was mich am meisten überraschte: Sie verstand trotz meines Gestammels recht schnell, auf was ich hinauswollte und setzte dies mehr als grandios um. Nach einer kurzen Dusche ging es sofort los. Sie packte mich, brachte mich zu Boden, drückte mein Gesicht auf ihren Stiefel, fixierte meine Hände. Adrenalin schoss durch meine Adern, ich fühlte mich lebendig. All die lähmende Anspannung fiel von mir ab; ich konnte mich, konnte meinen Körper endlich intensiv spüren. So erlebte ich in der Fixiertheit eine neue Dimension der Freiheit, Erfüllung innerhalb des Schmerzes, Verausgabung inmitten der Hingabe – meine Welt stand Kopf – und war genau richtig herum.

Die gesamte Begegnung war eine besondere und befreiende Erfahrung für mich, die meine Unsicherheit zumindest für den Moment verjagt und die zu Anfang auseinandergedrifteten Gedanken in einer charmanten Klarheit wieder zueinander geführt hatte. Abschließend kann ich sagen: Es war die absolut richtige Entscheidung gewesen. Eine Erfahrung, die mich sowohl psychisch als auch physisch weitergebracht hat.


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