Vorlieben

Zwangs-Spiele

Es gibt -mindestens- zwei mögliche Stile bzw. Gründe, wie bzw. warum ein/e Top eine/n Bottom im ja grundsätzlich einvernehmlichen BDSM-Kontext zu etwas zwingt:

Entweder ist das Ganze ein Rollenspiel, und der in diesem Rahmen inszenierte Zwang bezieht sich auf etwas, was einer realen Vorliebe des Bottoms entspricht.

Oder es geht darum, bewußt ein Edge-Play durchzuführen, also hart an den Tabus des Passiven zu spielen. Insbesondere Ekel-Spiele eignen sich hier gut.

Gespielter Zwang

Ähnlich, wie man z.B. bei einem Masochisten das Schlagen mit Rohrstock oder Peitsche als Bestrafung (in dem Fall: Züchtigung) ins Rollenspiel einbinden kann, kann man auch jede andere nicht ausschließlich als angenehme Wellness empfundene Praktik rollenspielerisch "erzwingen".

Oft liegt das Vergnügen von sowohl Top als auch Bottom dabei im Resistance Play, im Auspowern beim Niedergerungen oder Herumgeschubst-Werden, das quasi eine Art "Vorspiel" vor dem eigentlichen "Haupt-Akt" darstellt.

Auch, wenn es nicht um körperliche Durchsetzung des "Zwangs" oder gar um Überwältigung geht, kann ein entsprechendes Kopfkino (z.B. eine gespielte Erpressung oder vermeintliche Bedrohung durch Waffengewalt) das gemeinsame Einspielen erleichtern, oder gar den eigentlichen Kern der Session ausmachen. Je nachdem gibt die "Story" einfach den roten Faden vor, oder sie bedient zusätzlich zu den tatsächlichen Handlungen noch eine ganz konkrete Fetisch-Fantasie - eine dieser Motivationen liegt bei den meisten Rollenspielen vor.

Tatsächlicher, aber doch (meta-)konsensueller, Zwang

Wünscht sich jemand eine Grenzerfahrung, oder ist jemand tatsächlich sehr devot und möchte "alles" für die Herrin erdulden, dann kann er/sie ihr meta-konsensuell (vor der konkreten Session bzw. für einen bestimmten EPE- oder TPE-Zeitraum) erlauben, bestimmte Grenzen zu überschreiten bzw. bestimmte Tabus zu durchbrechen.

Dabei kann es wahlweise um eine ganz konkrete Grenzerfahrung gehen (z.B. ein Ekelspiel mit KV), oder generell um die Bereitschaft (als Geste der Hingabe oder aus Vergnügen an der Herausforderung (Challenge), ggf. sogar als zur Katharsis führende Heilungs-Inszenierung), Grenzerfahrungen im klar definierten (und somit im Rahmen der Meta-Absprache sicheren) Rahmen zu machen.

Hier treten dann voraussichtlich echte und nicht nur gespielte Widerstände auf, und die Zwangsmaßnahmen der Herrin sind nicht nur Elemente eines Roleplays, sondern helfen tatsächlich beim Überwinden dieser inneren Barrieren / Blockaden.

Sollen ggf. Codewörter für bestimmte Situationen außer Kraft gesetzt werden, muss dies ggf. in einer Sonderplanung vorab festgelegt werden. Für echte medizinische und psychologische Notfälle muss es einen Ausweg geben, egal ob mit explizitem Codeword oder durch stichwortartige Benennung des konkreten medizinischen Problems, z.B. "Kreislauf!"

Wird bewußt an psychologischen Limits gespielt, sollten im Vorfeld auch diverse Aftercare-Stratgien besprochen werden.

Ein freundlicher Anschubser / Coming-Out-Hilfe

Manchmal gibt es innere Barrieren, sich zu den eigenen Neigungen zu bekennen. Ein tatsächlicher Zwang im Sinne des vorherigen Abschnitts, der aber nicht primär an der Grenze von Ekel, Angst oder Scham spielt, sondern an der Grenze von (beängstigend oder beschämend großer) Lust, ist in gewisser Weise ein Mix aus den genannten beiden Zwangs-Stilen.

Hierzu zählen z.B. die Zwangs-Feminisierung, falls jemand tatsächlich gerne Frauen-Outfit anziehen möchte, sich dies aber (noch) nicht einzugestehen traut.

Oder die Zwangsabmelkung, wenn es jemandem dabei nicht um die Challenge körperlicher Erschöpfung oder schmerzhafter Orgasmen, sondern "nur" um das Genießen-Dürfen von (vielen) Höhepunkten geht, er oder sie sich sonst jedoch "zu gierig" fühlen würde und dies niemals so "verlangen" wollen würde.

Er/sie muss dann "zu seiner/ihrer Lust gezwungen" werden, wünscht sich quasi eine Rechtfertigung für das eigene Begehren.

Alternativ oder ergänzend können Sie ggf. auch meine Coaching-Angebote in Betracht ziehen. Beides kann einander ausschließen oder vervollkommnen- je nachdem, was letztlich tatsächlich ihr Ziel ist. Gerne berate ich Sie auch dazu in einer Plauderstunde und finde mit Ihnen heraus, warum Sie wozu wie gezwungen werden möchten und was ggf. nur ein Vorwand ist, hinter dem tiefere Sehnsüchte lauern. Dann mache ich Ihnen Vorschläge, wie ich Ihnen am besten bei der Erfüllung des eigentlichen Wunsches helfen kann. Falls dieser Wunsch natürlich "Zwang" ist oder dieser Weg von Ihnen weiterhin bevorzugt eingeschlagen wird, weil Ihnen z.B. das Ausleben auf diese Weise völlig ausreicht, bestehe ich jedoch üblicherweise nicht auf derartigem Hinterfragen, sondern setze als ambitionierte Fantasy Designerin die von Ihnen gewünschte Zwangs-Fantasie bzw. -Vorgehensweise um.


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