Vorlieben

Bondage: Fesselungen und Sinnesdeprivation

Als Bondage bezeichnet man eine Bewegungseinschränkung (Bewegungsrestriktion, ggf. bis hin zur vollständigen Immobilisierung) und/oder Sinneseinschränkung (Sinnesdeprivation/Sinnesrestriktion, ggf. bis hin zur Isolation) des Passiven.

Dazu werden i.d.R. diverse Bondage-Accessoires (z.B. Spreizstangen, Seile, Fesselhandschuhe etc, sowie Augenbinden, Knebel, Masken etc.) und Bondage-Möbel (z.B. Käfige, Fesselungs-Liegen/Sitze) verwendet.

Festbinden und/oder einsperren

Die Bewegung kann mehr oder weniger intensiv eingeschränkt werden, indem man jemanden leicht oder streng fesselt - indem man ihn entweder z.B. an einen Gegenstand/ ein Möbelstück / einen bzw. mehrere Haken anbindet oder aber, indem man die Gliedmassen desjenigen aneinander befestigt und ihn so in eine bestimmte Steh-, Sitz- oder Liegeposition zwingt (Zwangsposition) oder aber, indem man ihn irgendwo einsperrt.

Eine strenge Fesselung wird auch Fixierung genannt. Eine solche Fixierung kann von Anfang an oder auf lange Dauer bewußt schmerzhaft sein, z.B. weil absichtsvoll ein hoher Druck durch die Bondage-Accessoires auf das Gewebe ausgeübt wird oder weil eine Zwangshaltung mit der Zeit zu schmerzenden Muskeln führt.

Schmerzende Nerven sind hingegen zu vermeiden -> spüren Sie zum Beispiel, daß Ihnen die Hände oder Füße einschlafen, informieren Sie mich bitte und ich lockere die entsprechenden Bereiche.

Die Sinne (und die Geilheit) bändigen

Dass mit dem Begriff "Bondage" im BDSM-Kontext jegliche Form von Fesselung/Fixierung (und nicht etwa nur die mit Seilen, die sogenannte Rope Bondage oder im Spezialfall die Japanese Rope Bondage) erfasst wird, ist den meisten Leuten bekannt. Dass auch die meisten restriktiven Formen des Sensual Play (z.B. Breathcontrol, Blindfolding, Gagging etc.) sowie der Keuschhaltung der Bondage zugerechnet werden, ist weniger verbreitet. Es leuchtet allerdings gleich ein, wenn man sich klarmacht, daß die englische Bezeichnung "Bondage" nicht als "Fesselung" zu übersetzen ist, sondern als "Knechtschaft, Gefangenschaft, Unfreiheit, Gewahrsam, Leibeigenschaft" - und vermutlich auch denselben Wortursprung hat wie das deutsche Wort "Bändigung".

Zierbondage & symbolisches Bondage

Oft geht es beim Bondage darum, jemanden "sicher" zu fixieren. Die meisten passiven Bondage-Liebhaber wollen die echte Hilflosigkeit und Ausbruchssicherheit spüren! So, wie es aber auch bei Schlägen nicht immer in erster Linie um Schmerz geht, sondern manchmal auch nur um die Geste der Bestrafung und das daraus resultierende Gefühl der Demütigung oder Unterwerfung, kann es auch beim Bondage u.U. primär um die Symbolik gehen. Diese wird dann z.B. durch ein Halsband ausgedrückt, welches der Sub zu tragen hat, obwohl er nicht notwendigerweise daran mittels Leine befestigt wird.

Bondage kann aber neben der Symbolik auch der Ästhetik dienen. Bondage-Bekleidung kann einen modischen Charakter einnehmen (z.B. ein elegantes Halsband mit grazilen Ketten), bzw. fetischistisch anregen. Eine Sonderrolle nimmt die Seilbondage ein, da gerade hier viele reine Anhänger die "Bondage-Kunst" (Rope Art) über die "Zweckbondage" stellen: Sogenannte "Zierbondages" sind einfach nur hübsch, aber schränken nicht (oder nur minimal) ein…


Spezielle Bondage-Materialien & Bondage-Möbel

Für einige Bondage-Liebhaber ist die Hingabe an die Restriktion der Selbstzweck, es geht um ein intensives Körperempfinden. Für andere schafft die Bondage eher den Rahmen, durch welchen sie sich einer sadistischen Folter oder lustvollen Tease&Denial wehrlos und hilflos ausgeliefert sehen (müssen). Wer darüberhinaus noch einen Materialfetisch hat, verbindet diesen natürlich auch gern mit der jeweiligen Bondage-Behandlung. Manche Materialien erfüllen allerdings nicht nur eine persönliche Vorliebe, sondern eignen sich schlichtweg besonders gut für spezielle Zwecke. So entscheidet sich manch einer für Latexbondage, weil er wirklich ein Latex-Faible hat (z.b. wegen des Dufts, des Gefühls auf der Haut o.ä.), ein anderer für Latexbondage, weil (nahezu ausschließlich) die flexiblen Latexmembranen für Encasement und Unterdruck/Überdruck-Spiele geeignet sind. Entsprechend bietet nahezu jedes Bondage-Material gewisse spezifische Vorzüge für die Art der Fixierung und/oder für das entsprechend nachfolgende Play.

Im Folgenden sind (teils überlappend) einige besondere Fesselungs-Methoden und -Utensilien vorgestellt.

Latexbondage

Wie schon erwähnt, besticht Latex durch eine besondere Eigenschaft: die dünnen Latexschichten können sich eng an den zu fesselnden Körperteil oder den ganzen Leib anschmiegen und ihn so völlig umhüllen (Encasement = Umhüllung). Dies macht man sich insbesondere beim Vakuumbett, Bondage Blowup-Ball, Pulsating Rubber Vacuum Suit und aufblasbaren Bodybag zunutze, bei denen die Membranen noch mittels (Über-)Druckluft oder Vakuum-Effekten verformt und nah an den Körper angepreßt werden.

Latex Vakuumbett (auch Vakuumanzug und Vakuum-Cube vorhanden)

Auch einige Fixierungs- und Sensual-Play-Accessoires machen sich die Aufblasbarkeit von Latex zunutze, z.B. habe ich Fessel-Fausthandschuhe mit aufblasbarem Latex-Inlet zum "Finetuning", ein Atemkontroll-Halsband mit aufblasbarem Latex-Inlet für einen gut kontrollierbaren "Würge"-Effekt, verschiedenartige Latexmasken und diverse aufblasbare Plugs und Knebel…

Festeres Latex eignet sich, da daraus Kleidung geformt werden kann, natürlich auch zur Fertigung von Zwangskleidung und Fessel-Accessoires, z.B. habe ich drei Latex-Zwangsjacken und diverse Latex- Hand/Fuß/Armfesseln.

Zudem können Latexbänder gut zur Mummifizierung eingesetzt werden, man wickelt sie dann eng in der gewünschten Haltung um den Körper - ähnlich, wie als Kind eine Klopapier-Mumie gebastelt wurde, baut man sich somit wesentlich stabiler und einschränkender die Latex-Mumie. (Dies muss nicht mit einem Dollification-Rollenspiel verbunden sein, sondern kann auch einfach ähnlich wie ein hautenger Latexsack verstanden werden, oder wie eine breitbandige Seilverschnürung…) Der Fantasie sind wieder einmal kaum Grenzen gesetzt!

Lederbondage & Rubberbondage

Leder ist ein stabiles Material, was von vielen Fetischisten aus den verschiedensten Gründen (Geruch, Natürlichkeit, Martialität) geliebt wird.

Als Gummi oder Rubber bezeichnet man vulkanisiertes Latex. Im Vergleich zu Latex ist Gummi bzw. Rubber stabiler.

Fesselbekleidung und -accessoires, die aus Leder oder Rubber gefertigt sind, können somit stabiler sein als die entsprechenden Latex-Bondageartikel.

Mit Lederfesseln oder Rubberfesseln kann die Herrin daher ihren Sklaven besonders sicher fixieren und schnell "ohne viel Gedöns" in seiner Bewegungsfreiheit einschränken. Die einfachsten, bekanntesten und verbreitetsten Lederfesseln sind sicherlich die ganz einfachen Hand- und Fuß-Fesseln, die schlicht ein festes Lederband um die Hand- und Fußgelenke schließen und dann mittels Karabinern und Ketten oder Spreizstangen der weiteren Fixierung der entsprechenden Gliedmaßen dienen. Auch Lederriemen oder Ledergürtel bzw. Gummiriemen sind ganz einfache, aber effektive, Fesselwerkzeuge.

Bondage-Ärmel und Monobeinschuh

Aber auch wenn mit Opera Gloves (Bondageärmeln) aus Leder oder Rubber die Arme auseinander gespannt werden oder mit einem stabilen Monohandschuh die Arme in einer Beugehaltung hinter dem Körper zusammengepreßt werden, wenn der Sub an soliden Hängefesseln kopfüber an den Füßen oder aufrecht an den Händen an den Flaschenzug gehängt wird, wenn eine Lederzwangsjacke oder ein Leder-Zwangskorsett oder ein Rubber-Taillengurt -ggf. in Kombination mit geeigneten Bondagemöbeln- den Sub in bestimmte Positionen zwingen, um ihn z.B. der Top sich präsentierend zugänglich zu machen, wenn ein stabiles Halskorsett den Nacken unbequem -aber doch sicher- überstreckt etc, ergeben sich spannende Zwangshaltungen für eine (Langzeit-)Inhaftierung oder prickelnde Ausgangspositionen für eine folgende Züchtigung oder Lustfolter…

Heavy Rubber

Als "Heavy Rubber" bezeichnet man eine intensive Latex- und/oder Rubberbondage insbesondere mit Betonung auf starker Sinnesdeprivation, bei der üblicherweise auch der Kopf mit einbezogen wird (= Total Enclosure) und Verschlauchungen (oft in Kombination mit Kliniksex: Katheterisierung und Klistierung) eine Rolle spielen.

Die Kleidung, die Heavy-Rubber-Anhänger bevorzugen, besteht meist aus dickerem Latex/Rubber-Material bzw. aus mehreren Schichten von dünnerem und/oder dickerem Latex/Rubber-Material.

Sowohl die Verhüllung als auch die Verschlauchung erzeugen bzw. verstärken das gewünschte Gefühl der Isolation von der Außenwelt.

Rope Bondage : Fesseln mit Seilen von "easy" bis "japanisch"

Der Fesselung mit Seilen muss man unbedingt ein eigenes Kapitel widmen! Es gibt die verschiedensten Stilrichtungen und sogar Philosophien bei der Seilbondage, teils geht es um pragmatisches Fesseln und teils um kunstvolle Zierbondages.

Es ist recht "quick & dirty", einfach nur ein Seil zu nehmen und damit den Sub irgendwie zu verschnüren, kann aber auch seinen Reiz haben! Dennoch ist es in den meisten Spielarten der Seilbondage nicht so willkürlich zu, sondern es gibt Binde- und/oder Knotentechniken zu beachten, oft auch bestimmte mit dem Bondage-Stil assoziierte Geisteshaltungen und spezifische Seilmaterialien und -längen.

So arbeitet Shibari, eine japanische Bondage-Kunst, mit einem Set aus 7 Hanf- oder Juteseilen von je 8m Seillänge. Auf Knoten wird nahezu vollständig verzichtet. Fesselungen sind oftmals sehr ästhetisch, aber bewußt unsymmetrisch. Die folgende Shibari-Bodenfesselung sowie die im folgenden Abschnitt gezeigte Shibari-Suspension wurden von Matthias Grimme im Rahmen des Bondageprojects vorgenommen und fotografiert; ich bin u.a. in gemeinsamen Shibari- und BDSM-Sessions aktiv und passiv bei/mit ihm buchbar.

Gefesselt von Mathias Grimme | bondageproject.com

Ebenso wie japanische Kampfkünste werden auch japanische Bondage-Stile (Techniken und Ethiken) in speziellen Schulen ("Dojos") gelehrt. Ich selbst habe meine aktiven Shibari-Kenntnisse aus diversen Workshops erworben - vor einer gemeinsamen Session informiere ich sie gern detailliert, inwieweit ich mit den von Ihnen angefragten Fesselungen bereits vertraut bin.

American Bondage unterscheidet sich dramatisch von Japanese Bondage. Hier arbeitet man gern mit weichen Baumwollseilen, Knoten sind unverzichtbar, Fesselhaltungen beinhalten meist Symmetrie.

Hängebondage/Suspension (mit Seilen, Ketten, Haken, Flaschenzüge)

Von einer Suspension (= Hängefesselung) spricht man im BDSM, wenn der Sub ohne Bodenkontakt aufgehängt wird.

Eine Besonderheit ist eine Hook Suspension, bei welcher ihm Befestigungshaken direkt ins Fleisch (temporär) gepierct werden.

Weiter verbreitet ist jedoch die Rope Suspension (= Seilbondage, bei der einige Seile den Körper des Subs mit Deckenhaken, Deckenringen oder Flaschenzug-Ösen verknüpfen)

Shibari-Suspension | bondageproject.com

Bei vielen Hängefesselungen ist der elektrische Flaschenzug sehr von Vorteil, insbesondere wenn Sie mehr Körpergewicht haben als ich selbst. Zudem ermöglicht der elektrische Flaschenzug ein schnelles Herablassen und trägt somit zur Sicherheit bei. (Andere Sicherheitsmaßnahmen sind z.B. Panikhaken, die sich immer ohne Kraftaufwand öffnen lassen.)

Mein persönliches Faible einer Rope Suspension liegt in einer Shibari Suspension, die auf dem Takate Kote Shibari beruht.

Wenn's schnell und effektiv sein soll und die leider in meinem Playroom niedrige Deckenhöhe mit Ihrer Körperlänge kompatibel ist, sind die bereits unter "Leder- und Rubberbondage" erwähnten Hand- oder Fuß-Hängefesseln perfekt für senkrechte Suspension.

Flaschenzug, hier mit Lederhängefesseln - auch für Seilsuspensions geeignet

Gelegentlich verwende ich auch Hängegeschirre aus dem Kletterbedarf. Auch eine Verschnürung in einer Hängematte passt zu manchen Rollenspielen, oder einfach als sinnliches Erleben. Wenn Sie bereits eine konkrete Vorstellung von einem bestimmten Hängegurt-System haben, bin ich ggf. auch offen für gemeinsame Neuanschaffungen und -Erprobungen.

Segufix & Clinic-Bondage

Segufix ist das bekannteste Patientenfixierungs-System aus klinisch-psychiatrischem Einsatz. Dieses und vergleichbare Systeme (z.B. Salvafix oder Biocare) dient der körperlichen Fixierung auf Betten (oder ggf. Liegen/Stühlen).

Der Patient mit breiten Gurten aus dickem Leinen ruhiggestellt, die Riemen halten den Kopf fest, fixieren Oberkörper, Taille, Oberschenkel und Fußgelenke dicht an der Liege, lassen den Händen nur wenig Spielraum.

So kann die Krankenschwester den Behandlungsbedürftigen im wahrsten Sinne des Wortes still-legen, oder die Sadistin kann sich an ihrem Opfer zu schaffen machen, ohne dass dieses sich wehren kann.

Segufix Komplett-System und Akutfixierung

Während im real-medizinischen Einsatz oft dem Patienten noch soviel Bewegungsspielraum wie möglich gelassen wird, unter der Prämisse, ihn von einer Fremd- oder Selbstverletzung abzuhalten, wird im BDSM oft ein bißchen "getrickst", um den Passiven möglichst fest ans Bett zu fesseln. Dazu kombiniere ich möglichst viele Gurte aus dem Standardsystem mit Zusatzhalterungen sowie dem Akutsystem, zudem einige Verlängerungsgurte.

Die Segufix-Kopfhalterung ist -auch nach Aussage anderer Domina-Studios- bei nicht-sedierten Subs mit hohem Selbstbefreiungswillen oft nicht ausbruchssicher, da es anders als bei den übrigen Segufix-Bandagen keine Variante ohne Klettverschlüsse davon gibt. Daher verwende ich im Bedarfsfall bei Renitenz (oder einfach auf Ihren Wunsch hin) ggf. noch eine Kopf-Halterung aus Leder. Selbstverständlich sehe ich von dieser "Verfremdung" allerdings ab, wenn sich ihr Fetisch rein auf das Original bezieht.

Es gibt beim Segufix verschiedene Verschluss-Systeme. Sowohl die "schwarzen Schlösser" als auch die "grünen Schlösser" bestehen aus einem Metallsockel und einem Magnetknopf. Sind Sockel und Knopf verbunden, können sie i.d.R. nur mit Hilfe eines passenden Magnetschlüssels wieder geöffnet werden. Ganz findigen Menschen gelingt es allerdings, wenn sie die schwarzen Magnetknöpfe in schnelle Rotation versetzen, diese von den Sockeln abspringen zu lassen. Wer es also "ganz sicher" liebt bzw. braucht, bevorzugt bzw. benötigt die grünen Drehschlösser (zumindest in Handreichweite), bei denen die Knöpfe in die Sockel so einrasten, dass keine manuelle Drehung mehr möglich ist.

Auch die Gipsbondage bzw. Kunstfiber-Bondage ist als Clinic Bondage zu erwähnen, ebenso die Restriktion, Fixierung bzw. Mummifizierung mittels Bandagen, Mullbinden, orthopädischen Hilfsmitteln (Orthesen), Spezialverbänden. Z.B. eignen sich Tricodur-Gilchrist-Armbinden im Paar hervorragend, um die Wirkungsweise eine Zwangsjacke nachzubilden.

Bondagemöbel: Bondagebock, Fesselpodest, Streckbank, Vogelkäfig

Anders als ein gewöhnlicher Strafbock bietet der Bondagebock besonders viele separate Streben, an denen mit Flugzeuggurten oder Lederriemen die verschiedenen Körperpartien/Gliedmaßen des Subs fixiert werden können. Ihm ist folgende Unterseite gewidmet:

Bondagebock mit Venus2000, Fickmaschine und Magic Wand

Als Fesselpodeste werden Liege- oder Knieflächen bezeichnet, die rundherum mit Haken oder Ösen versehen sind. In meinem Dachgiebel befindet sich eine derartige großflächige Fesselliege, über die z.B. mit Seilen oder Ketten eine Art "Spinnennetz" gespannt werden kann, unter welchem der Sub "gefangen" wird. Natürlich können auch einzelne Extremitäten/Körperstellen mittels Rubber- oder Leder-Fesseln (Handfesseln, Fußfesseln, Taillenfesselgurt) strenger oder softer angebunden werden. An diese Fesselliege ist auch meine Streckbank angeschlossen: mittels Seilwinde kann eine Extension der Gliedmaßen erreicht werden, indem wahlweise an den Armen oder Beinen so lange gestreckt / gezogen wird, bis die gewünschte Zwangshaltung erreicht ist. Je nach Setting wird die Kurbel mehr oder weniger angezogen, so dass der Sklave entweder noch recht bequem liegt, oder doch die Bequemlichkeit rasch einer kleinen Folterung weicht: hier können spielerisch Geständnisse erpreßt oder Strafen vom Feinsten verhängt werden, es kann natürlich auch hierarchie- und rollenspielfrei sadistisch gequält oder erotisch bespielt werden…

Fesselpodest mit Streckbank

Als kleines Fesselpodest fungiert, für sich genommen, die Bodenplatte meines Hängekäfigs. Werden an die umlaufenden Ösen nämlich keine Ketten zur Aufhängung des Subs befestigt, kann man an diesen wunderbar mit Seilen oder Lederriemen fesseln. Ggf. kann mit dem Taillen-Fesselkorsett dann über einen Deckenhaken noch die Rumpfposition stabilisiert werden - so wird z.B. der Arsch hervorragend der Herrin für die weitere "Behandlung" präsentiert.

Natürlich ist auch der Hängekäfig den Bondagemöbeln zuzuordnen, allerdings eher als symbolischer "Aufbewahrungsort" für einen Sub - er ähnelt einem Vogelkäfig, eignet sich für diverse Rollenspiele über mittelalterliche Zurschaustellung, über Gefangenschaft und Inhaftierung, fördert die Disziplin von "Sklaveneigentum" und kann auch gut im Petplay eingesetzt werden.

Mental Bondage & Stress Positions

Von "Mental Bondage" spricht man, wenn ein Sub nicht durch äußerere Gegebenheiten daran gehindert wird, sich zu bewegen bzw. sich wegzubewegen (und/oder seine Sinne nicht einzusetzen und/oder Keuschheitsaufgaben zu erfüllen), sondern ausschließlich durch den Befehl / das Wort der Herrin.

Der Befehl kann auch non-verbaler Natur sein, z.B. eine dominante Geste wie das Zeigen auf das Boden oder in die Ecke, wenn der Sub sich flach hinlegen soll oder sich in bekannter Schulstraf-Position an die Wand schauend schämen (oder sich besinnen) soll. Auch kann die Herrin ihren Sub wie eine Marionette in eine bestimmte Position schieben. Oder sie kann bestimmte Rituale festlegen, die jedes Mal bei einem bestimmten Ereignis, z.B. immer beim Betreten des Raums, befolgt werden müssen und die auch bestimmte Positionen (z.B. Begrüßungspositionen, Wartepositionen, Demutspositionen) beinhalten können.

Solch freiwilliger, unbedingter Gehorsam ist im D/S ein Bestandteil von Erotic Power Exchange, von Devotion und von Disziplin.

In der Autoerotik kann Mental Bondage auch in selbstauferlegter Disziplin an eine selbstgestellte Aufgabe des "Stillhaltens" bzw. "Aushaltens" bestehen.

In Bestrafungsrollenspielen oder Challenges werden u.U. auch von der/dem Aktiven dem/der Passiven auch absichtlich unlösbare Aufgaben gestellt: Gerade in unbequemen Zwangspositionen (z.B. Kniehocke auf halber Höhe) kann es passieren, daß ein Sub auch an die körperliche Erschöpfungsgrenze gerät und dann für klägliches "Versagen" beschimpft oder bestraft werden muss. (Solche "Stress Positions", bei denen einzelne Muskeln oder Muskelgruppen über lange Zeit hinweg überbelastet werden, sind übrigens traditionell auch Bestandteile von weißer Folter, die z.B. für Kriegsgefangene eingesetzt wird, und teilweise auch traditionelle Schulstrafen.)

Predicament Bondage

Die "Stress Positions" könnte evtl. schon zum "Predicament Bondage" gezählt werden, denn klar steckt dabei der Passive in einem Dilemma (engl. "predicament"="Dilemma") zwischen schmerzvollem Durchhalten oder schmachvollem Aufgeben(-Müssen).

Von Predicament Bondage spricht man allerdings meistens nur, wenn die Körperhaltung des Subs direkte, unmittelbare Auswirkungen auf das Einsetzen/Nachlassen zweier (meist jeweils körperlicher) "Übel" wie folgt hat: Wenn er sich Erleichterung vom einen Übel verschafft, wächst das andere Übel automatisch an (bzw. setzt dann erst ein). Wird zum Beispiel ein Stand auf Zehenspitzen nicht ausgehalten, sinkt man innerhalb der (meist mechanischen, nicht mentalen) Bondage auf einen schmerzverursachenden Gegenstand herab, dem man sich nur entziehen kann, wenn man wieder zurückkehrt in den Zehenspitzenstand. In einer anderen Predicament Bondage sorgt z.B. ein Seil an den Hoden für einen je nach (Un)Bequemlichkeit der Körperhaltung für eine Ball Torture durch (un)angenehmeren Zug , etc.

Ich würde es als Spezialform des Predicament Bondages betrachten, wenn eines der "Übel" lediglich in einem "Denial" besteht: hält man z.b. eine Zwangsposition nicht ein, dann erreicht man den Vibrator nicht mehr. Das eine "Übel" ist also nur sexuelle Frustration.

Es ist eine weitere Spezialform des Predicament Bondages, wenn zwei Personen (meist mechanisch, nicht mental) so aneinander gefesselt sind, dass die Erleichterung des körperlichen Übels einer Person automatisch/mechanisch der anderen Person (und/oder beiden) ihr körperliches Übel erschwert. Sind z.B. zwei Personen miteinander über die Brustwarzen vernäht und müssen sich in eine Stressposition vorbeugen, um den Zug auf das Nahtmaterial zu verringern, wird beim Nachlassen der Körperspannung einer Person automatisch auch die andere den Zugschmerz verspüren.

Es kann die Fantasie sehr anregen, einmal im Internet nach "stress position", "predicament bondage" zu googeln. Hier lohnen sich insbesondere auch die Bilderseiten … insbesondere bei "stress positions" sollten wir jedoch auch ihre gesundheitlichen Gegebenheiten (z.B. starkes Hohlkreuz o.ä.) berücksichtigen.


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