Vorlieben

Discipline - Erziehung zur Selbstzucht durch Züchtigungen

Der Begriff BDSM setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der drei Wortpaare Bondage & Discipline, Dominance & Submission, Sadism & Masochism zusammen. Mit Dominance & Submission ist das Hierarchie-Spiel, mit Sadism & Masochism das Schmerz-Spiel gemeint, und unter Bondage ist die Fesselung / Bewegungseinschränkung zu verstehen. Ominös bleibt für viele deutsch-sprachige SMer der Begriff der "Discipline" - laut meinen Recherchen ist die passendste Übersetzung dafür "Zucht" oder "Maßregelung". Dabei ist insbesondere die körperliche Zucht und Züchtigung gemeint, wobei der Schwerpunkt auf den Züchtigungspraktiken selbst und nicht auf der D/S-Dynamik eines Erziehungsspieles läge - andere Quellen betonen wiederum den eher symbolischen Charakter von Discipline, welcher sich in höchstens leichter körperlicher Schmerzzufügung und verstärkt in verbalen Äußerungen -von Erniedrigungen bis Drohungen- zur Erlangung von Gehorsam äußern würde. Die wörtliche Übersetzung von Discipline erlaubt verschiedene Bedeutungsaspekte: mir erscheint "erziehen zu Zucht & Ordnung", "maßregeln zum Gehorsam", "herausbilden einer Selbstdisziplin & Manneszucht" (wobei Manneszucht wohl mit Werten wie Härte, Disziplin, Mut, bedingungsloser Gehorsam, Opfersinn, Kampfgeist verknüpft ist, die natürlich auch seitens des/der Top von einer weiblichen Sub abverlangt werden können) und "jemanden in die Zucht nehmen, damit er ggf. Selbstzucht erlernt" am Treffensten. Während die Lust des D/S-lers sich mehr auf das Sub-Sein bezöge und somit notwendig auf ein toppendes Gegenüber ausgerichtet wäre, wäre damit die Lust des B&D-lers wohl eher auf die Selbsterfahrung gerichtet … aber letztendlich ist es natürlich Wortklauberei, zwischen B&D, D&S und S&M zu unterscheiden, denn die "Züchtigung zur Zucht" und manchmal auch die "Fesselung" kann schmerzvolle Aspekte annehmen (also Teil des S&M sein) und findet meist in hierarchisch gespielten Beziehungsgefügen (also als Teil von D&S) statt. Hier zu unterscheiden, wäre also höchstens eine Frage des "warum" und nicht wirklich des "was". Wenn Sie benennen können, worin für eine ganz bestimmte Praktik Ihr ganz persönlicher Reiz besteht, kann das zum Aufbau eines Spieles möglicherweise helfen - wenn Sie aber einfach wissen, was Sie kickt, und wenn dies "sane" ist, ohne dass Sie die konkrete Art des Kicks genau beschreiben können oder wollen, dann sind natürlich keine psychologischen Analysen die Voraussetzung, gemeinsam zu spielen!


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