Eigenverantwortung / Haftungsausschluß

Risk-awareness im BDSM

Auch wenn der aktive Part die Session führt, ist doch der passive Part nicht von der Eigenverantwortung entbunden.

Es gibt verschiedene Varianten, bewußt gegen Risiken im BDSM vorzubeugen - und die verbleibenden Gefahren ebenfalls bewußt in Kauf zu nehmen.

Vorabsprache & Codewörter

Hier wird geschildert, was in meinen privaten Sessions bevorzugt und in meinen professionellen Sessions zwingend vereinbart wird: Vorabsprache & Codewörter.

Schon im Vorfeld ist der passive Part verpflichtet, den aktiven Part über seine Tabus sowie körperliche und psychische Beeinträchtigungen zu informieren, bzgl. derer im Spiel besondere Vorsicht geboten ist (z.B. Herzschrittmacher, Gelenkverletzungen, Allergien, Traumata). Mit dem Codeword "Mayday" kann der passive Part zudem jederzeit die Session stoppen: Zur Benutzung des Codewords ist er verpflichtet, sobald er den geplanten Spielverlauf als nicht mehr safe oder sane im Rahmen seiner eigenen Risikoverantwortung empfindet. Sollte er wegen einer Knebelung nicht sprechen können, gilt 3-maliges Brummen (hm-hm-hm) als gleichwertig mit dem Äußern des Codeworts.

Wird das Codeword benannt, beendet der aktive Part schnellstmöglich die laufende Aktion bzw. sieht von den weiteren geplanten Aktionen ab. Diese Sicherheit muß der aktive Part dem passiven Part stets gewähren. Insbesondere ist nämlich immer davon auszugehen, dass der passive Part nicht vorab alle seine Einschränkungen/Tabus klar benennen kann, weil sie ihm gar nicht alle bewußt sind - hier kann durch Verwendung des Codewords im Idealfall rasch reagiert werden.

Restrisiken

Trotz intensiver Vorabsprache kann es passieren, dass ein Tabu/eine Beeinträchtigung seitens des aktiven Parts in Vergessenheit gerät - hier kann sich der passive Part dann im Idealfall auch mit seinem Codeword behelfen.

Insbesondere bei Spielen mit eingeschränkter Sicht kann es allerdings passieren, dass der passive Part das Überschreiten eines zuvor von ihm nicht benannten oder vom aktiven Part nicht mehr erinnerten Tabus erst realisiert, wenn die entsprechende Aktion bereits begonnen hat.

Und in besonders schlimmen Fällen kann es dann geschehen, dass der passive Part sich unfähig fühlt, das Codeword zu äußern.

All dies sind generelle Risiken bei jeder BDSM-Session, derer man sich vor Sessionbeginn -sei es nun im privaten oder professionellen Kontext- bewußt sein muss: Ein Codeword schützt nicht automatisch!

Praktiken mit Urin, Kot, Blut sind besonders riskant bzgl. Infektionen - bei Sessions mit Aufnahme von Körpersekreten wird dieses Risiko gezielt in Kauf genommen; doch auch wenn Hygienevorschriften beachtet und Handschuhe getragen werden, muss man sich doch des Risikos bewusst sein, dass dabei immer etwas schiefgehen kann: Zwar sinkt die Gefahr mit der Routiniertheit des aktiven Parts, aber die 100%-ige Garantie gibt es nie.

Konsequenzen für ein professionelles Setting

Ähnlich wie in einem Piercingstudio muß sich auch in einem SM-Studio die Domina wie folgt gegen Berufsrisiken absichern:

Der Studio-Kunde wird darauf hingewiesen, dass Domina Lady Sara über keine medizinische Ausbildung verfügt und dass es auch keine Zertifizierungen für Dominas gibt. Insbesondere bei riskanteren Praktiken sollte der SM-Kunde sich explizit über die Vorerfahrung seiner Spielpartnerin informieren, seine eigene Vorerfahrung einbeziehen und bewußt abwägen, welche Risiken er eingehen möchte und auf welche Praktiken er lieber verzichtet.

Durch Buchung einer Studio-Session bei Domina Lady Sara oder eines Bizarr-Escorts durch Domina Lady Sara erklärt der passive Part explizit, dass er sich über mögliche Risiken sowohl der gezielt vereinbarten Praktiken (z.B. erhöhtes Infektionsrisiko bei den vielen Klinikpraktiken) sowie des grundsätzlichen Aufbaus eines BDSM-Spiels (Tabus können versehentlich mißachtet werden) informiert hat, sich dieser im Sinne von rack bewußt ist und für den hoffentlich nie eintretenden Fall einer Schädigung den aktiven Part / Domina Lady Sara von jeglichen Haftungsansprüchen freistellt.


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