VorliebenPainplay

Peitschen & klassische SM-Toys/Praktiken

Die Standard-Assoziation zu SM ist, gerade bei Nicht-SMern, die peitsche-schwingende Domina. Und dies ist kein Zufall: S/M heißt Sadomasochismus und bedeutet im engeren Sinne das Spiel mit dem Schmerz ("Painplay"). Obwohl es in meinem tatsächlichen Alltag als Domina oft gar keine Peitschen zum Einsatz kommen (sogar so selten, dass ich dies manchmal vermisse, denn auch ich habe SM mit sehr viel Auspeitschungen kennenlernen dürfen), sind Peitschen doch ideale Instrumente, um mit Schmerz zu spielen - und heutzutage werden auch sehr viele Peitschen extra für SM-Zwecke produziert.

Peitschen

Auch den Begriff "Peitsche" verwenden dann verschiedene Menschen wieder allgemeiner oder nur im engeren Wortsinn. Eine "Gerte" ist zum Beispiel eigentlich keine Peitsche, aber oftmals werden auch peitschenähnliche Werkzeuge unter dem Begriff "Peitsche" mitgemeint.

Züchtigungsinstrumente und -methoden

Im folgenden möchte ich Ihnen einige Peitschen und peitschen-ähnliche Instrumente (sowie einige Alternativen, die keiner Instrumente bedürfen) vorstellen.

Da solche Instrumente bzw. Methoden ursprünglich zu Züchtigungs-Zwecken im Erziehungs-Alltag und Strafvollzug eingesetzt wurden, reden wir auch im BDSM noch häufig von (traditionellen) Züchtigungsinstrumenten und -methoden.

Singletails: Bullwhips und Snakewhips

Als Singletail (wörtlich: einzelner Schwanz) bezeichnet man eine Peitsche, die nur einen einzigen Riemen oder einzigen geflochtenen Strang hat. Ein Strang (thong) besteht wiederum aus ineinander verflochtenen Untersträngen (plaits) - diese sind entweder direkt miteinander verflochten oder um einen sogenannten Kern (belly) herum. Meist ist die Form solch eines Stranges konisch, d.h. sich zum Schlagende hin verjüngend. Am Ende des Strangs, welches auf den Körper des Gezüchtigten trifft, gibt es meist einen ungeflochtenen Lederriemen oder -streifen (fall / Blatt) und/oder einen dünnen Faden mit/ohne Knoten (cracker / Schmitze). Von einer Bullwhip spricht man, wenn die Singletail einen festen Griff hat, während eine Snakewhip durchgehend flexibel ist. Singletails gibt es in verschiedenen Längen bis hin zu mehreren Metern Stranglänge. Lange Peitschen zu bedienen ist ein eigener Sport - auf wenig Raum sind leider nur die kürzeren Modelle verwendbar.

Der Schmerz, den Singletails erzeugen können, ist aufgrund der kleinen Auftreff-Fläche heftig. Für hartgesottene Masochisten sind Bullwhips bei starker Schlagkraft nahezu ein Muß. Ich selbst genieße es privat, passiv darunter zu "fliegen", wenn die Endorphine durch den Körper sausen. Im Studiokontext werde ich mein Bestes geben, auch Ihnen ein wundervolles Gefühl zu bescheren: Natürlich ist der Schmerz mit der Schlagstärke auch dosierbar, so dass Sie sich auch als Anfänger vorsichtig an das Erlebnis der Bullwhips und Snakewhips heranwagen können.

Cats (z.B. neunschwänzige Katze), Flogger, Catflogger & Riemenpeitschen

Die Begriffe Cat und Flogger und Catflogger werden nicht von allen BDSMern einheitlich definiert.

Als Cats oder Catwhips bezeichne ich Peitschen mit wenigen (traditionell 9, oftmals auch 5) -meist gleichmäßig geflochtenen, meist eher schmalen- Strängen (es gibt aber auch Menschen, die Peitschen mit wenigen ungeflochtenen Riemen ebenfalls dazu zählen). Als Flogger bezeichne ich hingegen Peitschen mit vielen -meist breiten- ungeflochtenen Riemen. Der Begriff "Catflogger" vermischt dies irgendwie - meinem Verständnis nach sind es Peitschen mit vielen und/oder schweren , aber jedenfalls geflochtenen oder breiten, Strängen.

Wichtig ist für die Unterscheidung meiner Meinung nach, dass ein Flogger auf breiter Fläche "aufklatscht", während man bei einer Cat die einzelnen Stränge fühlen (und ggf. in der Spur sehen) kann.

Riemenpeitschen mit dünnen Lederschnüren oder Gummischläuchen nenne ich nicht Flogger, sondern einfach sehr allgemein Riemenpeitschen - meiner Meinung nach gibt es dafür keine eindeutigere Charakterisierung. Da Roßhaarpeitschen auch breit aufklatschen, ist die Bezeichnung "Roßhaarflogger" hingegen plausibel.

Weiche Flogger (z.B. solche mit Wildleder-Riemen) werden gern zum Aufwärmen verwendet. Schwere Flogger und schwere Catflogger "hauen" hingegen richtig schön schmerzhaft fest auf den Hintern (oder Rücken bzw. das Körperteil, das von der jeweiligen Peinigung betroffen ist), während Cats doch eher "beißen".

Rohrstöcke (Canes)

Das beliebteste Züchtigungsinstrument bei Schulstrafen war immer der Rohrstock. Auch im BDSM ist er beliebt. Ob geschält und dann vielleicht sogar noch gewässert, damit er richtig schmerzhaft zieht, oder ungeschält und ob eher dünn und spitz oder breit und dumpf: Wenn der Rohrstock auf dem Hintern tanzt (oder in wenigen Hieben auf diesen herniedersaust), dann gibt es -außer bei ganz vorsichtiger Schlagweise- meistens auch sichtbare Striemen. Und welcher Maso wäre auf diese nicht stolz?

Andere Stellen, auf die man gut mit dem Rohrstock schlagen kann, sind die Handflächen und Fußsohlen (letzteres heißt dann auch Bastonade). Und auch die empfindlichen Schenkelinnenseiten können mit dem Rohrstock ordentlich gepiesakt werden.

Neben den klassischen Rohrstöcken besitze ich auch gummiüberzogene Rohrstöcke und einen Rohrstock-Flogger.

Gerten

Bei Gerten unterscheidet man -meist sehr flexible- Dressurgerten, die in einer dünnen Schnur enden, und -meist in sich starre- Springgerten/Springstöcke, die in einem Lederdreieck oder -rechteck enden.

Quirts

Quirts sind ein- oder zweiblättrige kurze Peitschen mit flexiblem oder starrem Griff. Traditionell wurden derartige Peitschen vorrangig in Mexiko als Reitpeitschen verwendet.

Spanking mit der bloßen Hand

Auch wenn die Hand natürlich kein "peitschenähnliches Instrument" im engeren Sinne ist, muss ich das Spanking mit der Hand doch unbedingt erwähnen, bevor ich die Anwendung von Paddles erläutere. Auch die Hiebe mit der Hand auf den blanken Po sind eine weitverbreitete traditionelle Schulstrafe. Aber auch jenseits von Schulrollenspielen, wo der Zögling meist auch übers Knie der Lehrerin gelegt wird, ist das Spanking auf den zumeist nackten Hintern mit der bloßen Hand ein Klassiker. Top und Bottom sind sich hierbei besonders nahe.

Spanking mit Tawses und mit Klatschen (Paddles)

Tawses sind zwei- oder mehrzüngige Lederlappen mit oder ohne Griff. Diese wurden traditionell in schottischen Schulen anstelle eines Rohrstockes eingesetzt. Sie bieten sich insbesondere für Schulspiele an, bei denen aufgrund von Spurenvermeidung nicht mit dem Rohrstock gezüchtigt werden darf: der Gebrauch führt üblicherweise nicht zu Hautverletzungen, aber ordentlich weh tun sie doch!

Klatschen (Paddles) hingegen sind entsprechende Werkzeuge, ebenfalls mit oder ohne Griff, die nicht in Zungen unterteilt sind. Sie simulieren das Aufklatschen der flachen Hand mit geschlossenen Fingern (und haben oft auch eine mehr oder weniger ausgeprägte "Handflächen"-Form) auf dem Hinterteil. Es ist jedoch möglich, fester damit als mit bloßer Hand zu schlagen.

Lineale, Teppichklopfer, Holzbürsten, Schuhe

Der häuslichen oder auch schulischen Züchtigung entlehnt sind Abstrafungen mit typischem Haushalts- oder Schulbedarfs-Material: mit Linealen lassen sich hervorragend die Handflächen bestrafen, doch auch sie eignen sich - ebenso wie Teppichklopfer, Holzbürsten und Schuhsohlen- auch zur Abstrafung auf dem Gesäß.

Die Züchtigung mit Schuhsohlen üblicherweise von Pantoffeln, Pantinen oder Pantoletten ist auch bei Schuhfetischisten beliebt: man schaut auf den einen noch beschuhten Fuß, während man mit dem Schuh des zweiten Fußes gezüchtigt wird. Hierbei spielt es für Schuherotiker natürlich eine besondere Rolle, welche Art des Schuhs dabei gewählt wird: sollen es sexy-elegante Pantoletten sein, oder doch lieber derbe Holzclogs? Gerne richte ich mich nach Ihren Fetischwünschen!

Begrifflichkeiten

Flagellantismus - Spanking

Ich selbst bin mit einem Begriffsverständnis aufgewachsen, dass mit "Flagellantismus" bzw. "Flagellanten" ausschließlich die Rohrstock-Erziehung bzw. die Rohrstock-Liebhaber bezeichnet und mit "Spanking" bzw. "Spankees" das Hauen mit der Hand bzw. die händisch Verhauenen.

Dennoch ist dieser Sprachgebrauch nicht einheitlich unter SMer/innen. Da der Begriff Spanking im Englischen die üblichen körperlichen Schulstrafen bezeichnet, kann man auch diesem Begriff primär den Erziehungscharakter zuordnen (also D/S betonen) und dem Begriff Flagellantismus in Abgrenzung dazu eher ein Painplay, einen Lustschmerz. Ursprünglich wurden als Flagellanten auch die religiösen Selbstgeißler bezeichnet, der harte Schmerz stand für diese im Vordergrund und insofern unterscheiden manche Menschen auch die beiden Wörter so, dass Flagellantismus sich auf härteres und Spanking sich auf sanfteres Schlagen bezieht.

Wenn wir eine Session vereinbaren, nennen Sie mir am besten gleich Ihren eigenen Schwerpunkt des Begriffsverständnisses (oder einfach Ihrer Neigung) mit dazu, so dass wir in der Vorabstimmung nicht aneinander vorbeireden!

Züchtigung - Painplay

Bei dem Einsatz von Züchtigungsinstrumenten und -methoden im BDSM handelt es sich übrigens nicht automatisch um Züchtigungen.

Eine Züchtigung liegt per definitionem nur dann vor, wenn es sich um eine bestimmte Form der Strafe handelt, nämlich eine körperliche Schmerzzufügung zu im jeweiligen Kontext rechtmäßigen Bestrafungszwecken. Im BDSM (insbesondere im B&D und im DS) gibt es gelegentlich echte Strafen, gelegentlich (insbesondere im B&D und im SM) reines Painplay ohne Strafcharakter. Erstere sind dann -bei der Wahl von Strafschmerz- tatsächlich als Züchtigungen anzusehen, letztere (im engeren Sinn) hingegen auch bei Einsatz von Züchtigungsinstrumenten/methoden nicht.

In Rollenspielen gibt es gelegentlich Strafhandlungen, die auch off-role von dem/der Passiven als ausschließlich unangenehm beurteilt werden, aber gelegentlich wird auch "in-role" eine Züchtigung angeordnet, die bei "off-role"-Betrachtung der masochistischen Neigung des Passiven entspricht. In einem solchen Fall handelt es sich um ein sadomasochistisches Züchtigungs-Rollenspiel und somit eine Unterkategorie sowohl von Painplay als auch von Bestrafungs-Rollenspielen.


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