VorliebenFetisch-Materialien

Feines Nylon, festes Nylon & verwandte Materialien

Was ist Nylon-Erotik?

Unter dem Begriff "Nylon-Erotik" wird teils speziell die Vorliebe für "Nylons" = Feinstrumpfware (sowie ggf. weiterere Strumpfware / weiteres Dessous aus elastischem, transparentem Feinmaterial / Mikrofasern) und teils vielmehr die Vorliebe für festere Nylonbekleidung / Kunstfaserbekleidung (z.B. Kittelschürzen, Regenkleidung, Sportbekleidung) verstanden.

Die Kunstfaser Nylon kann in verschiedener Garnstärke auf verschiedene Weise verwebt sein: Je weitmaschiger das Garn verwebt ist und je dünner die Fadenstärke, desto elastischer und durchscheinender ist der Stoff. Diese Eigenschaft wird besonders von Strumpf- und Dessous-Liebhabern geschätzt, die den "Hauch von Nichts" erotisieren. Auch das raschelnde Geräusch, welches beim Aneinanderreiben feinbestrumpfter Beine/Schenkel entsteht, wird u.U. zum sinnlichen Genuß für manchen Fetischisten.

Sinnliches Anziehen von halterlosen Nylon Struempfen

Blickdichte Damenstrümpfe sind dichter verwebt bei etwas dickerer Fadenstärke und fühlen sich daher oft fester an als ihre transparenten, dehnbareren Pendants.

Und die traditionell von Hausfrauen und Friseusen getragenen Kittelschürzen sind aus noch dickerem, dichter verwebten Material. Sie sind meist farbig und undurchsichtig. Sie dehnen sich weniger, erzeugen aber bei Reibung auch ein spezifisches Raschel-Geräusch.

Gepolsterte Nylon-Jacke und Sport-Nylonhose und Nylon-Kittel

Auch Sportkleidung und andere Funktionskleidung ist oft aus Nylon oder nylonähnlichen Mikrofasern - hier meist elastischer als die Kittelschürzen, aber weniger elastisch als die Feinstrumpfhosen.

Nylon (und ähnliche Materialien) können, müssen aber nicht, sehr stark glänzend verarbeitet werden. Manche Fetischisten bevorzugen ausschließlich sogenanntes Glanznylon (z.B. Nylon-Satin). Insbesondere in der Wintersportbekleidung finden sich auch häufig Daunenjacken/hosen, Ski-Anzüge oder anderweitig gepolsterte Kleidungsstücke, deren Oberschicht aus (Glanz)Nylon besteht. Hier überlappen sich teils Daunenfetischismus und (Glanz)Nylon-Fetischismus.

Viele Strumpf-, Kittel- oder Sportsgear-Liebhaber erotisieren Nylon (und ggf. Materialien mit vergleichbaren Eigenschaften) explizit wegen der Elastizität und/oder der Glätte und/oder der Transparenz und/oder des Raschelgeräuschs und/oder des Glanzes und/oder des Tragegefühls und/oder der Haptik.

Bitte beachten Sie, dass es allerdings auch Strumpf-Fetischisten von z.B. Wollsocken, Seidenstrümpfen oder Netzstrumpfhosen gibt, sowie dass manche Liebhaber von Regen/Sport-Outfits bzw. Kitteln sich über das Material noch nie tiefere Gedanken gemacht haben und ausschließlich einen speziellen Schnitt bzw. Kleidungsstil erotisieren - ggf. erfüllt dann auch ein Baumwoll-Kittel absolut seinen Zweck oder wird sogar bevorzugt. Nicht jeder Strumpf- oder Kittel- oder Sportsgear-Fetischist ist also automatisch Nylon-Fetischist, nicht einmal automatisch Kunstfaser-Fetischist.

Nylon und nylon-ähnliche Materialien und ihre Verarbeitung

Wenn man es noch genauer verstehen will, was unter dem Begriff "Nylon-Erotik" zusammengefasst wird und mit welchen anderen Vorlieben sich diese je nach Focus überlappen kann, hilft eine Material- und Verarbeitungskunde.

Nylon, Perlon, Dederon, Lycra, Neopren, Spandex

Nylon ist -im engeren Sinne- der Handelsname einer bestimmten chemischen Faser, nämlich des "Polyamid 6.6" - die Herstellung wurde von der amerikanischen Firma DuPont patentiert. Zunächst wurden daraus vom Unternehmen vorrangig Zahnbürsten-Borsten, später Damenstrümpfe und -strumpfhosen hergestellt. Es war durchaus vom Firmenmarketing beabsichtigt, daß sich der Begriff "Nylons" als Synonym für entsprechende Strumpfwaren etabliert. Und dies ist auch gelungen, ähnlich wie wir es auch mit "Tempo" für Papiertaschentücher oder "O.B." für Tampons kennen: es wurde somit zu enem generischen Markennamen. Somit benutzen einige Menschen den Begriff Nylon-Fetisch als Synonym für Damenstrumpf-Fetisch.

Aber der Begriff "Nylon" wurde andererseits auch zu einem generischen Markennamen für chemisch vergleichbare Kunstfasern, die allerdings genau genommen eigene Handelsbezeichnungen haben. Während manche Nylon-Fetischisten also wirklich nur von "Polyamid 6.6" -und dies meist auch nur in einer speziellen Verarbeitung- erregt werden, favorisieren andere auch Kunstfasern mit ähnlichen Eigenschaften:

Insbesondere zählt dazu das "Polyamid 6", welches von der ehemals westdeutschen I.G. Farbenindustrie unter dem Warenzeichen Perlon geschützt wurde : die ursprüngliche Nutzung war kriegsrelevant, z.B. für Fallschirme, erst ab 1943 wurden auch Damenstrümpfe daraus produziert.

Weitere Polyamid-Fasern wurden wiederum in der ehemaligen DDR vom V.E.B hergestellt und dort unter dem Handelsnamen Dederon vertrieben. Die typischen Dederon-Kittelschürzen haben in der Fetisch-Community ihre eigene Anhängerschaft. Oft distanzieren sich die Liebhaber vom Original-Nylon allerdings sehr deutlich von Dederon, denn es hat andere haptische Eigenschaften, erzeugt andere Geräusche beim Laufen und beim Darüberstreicheln und was den einen Materialfetischisten antörnt, törnt den anderen dann entsprechend ab.

Die Firma DuPont entwickelte nicht nur das Original-Nylon (PA 6.6), sondern auch weitere Kunstfasern, darunter Elastan, Neopren und Kevlar.

Lycra ist der Markenname für ein bestimmtes Polyamid-Elastan (Fibre K). Die Bezeichnung Spandex Fiber bzw. kurz Spandex ist international gebräuchlich für verschiedene Elastane.

Was bezeichnet man als "Mikrofaser"?

Die "Feinheit" von textilen Fasern, Garnen und Seilen wird in Masse/Länge bzw. Länge/Masse angegeben. So sind z.B. 1den (Denier) = 1g / 9 km ein ursprünglich aus der Seidenindustrie stammendes Maß für Feinheit bzw. 1dtex = 1 g / 10 km die außerhalb von Strumpfwaren gebräuchlichere metrische Maßeinheit. Je dicker der Faden, desto geringer die Feinheit.

Eine Mikrofaser ist eine Faser mit einer Feinheit unterhalb 1 dtex. In Kleidung findet man insbesondere pflanzliche Fasern (z.B. Baumwolle), tierische Fasern (z.B. Seide, oder Schurwolle) und Synthetik-Fasern/Kunstfasern (z.b. Nylon). Der Begriff "Mikrofaser" sagt also an sich noch nicht aus, ob es sich um eine Kunstfaser handelt - dennoch haben viele synthetische Mikrofasern sowie fein gesponnene Seide und Latex (keine Faser, aber eine auch zur Kleidungs-Herstellung geeignete natürliche oder synthetische Polymerdispersion) vergleichbare Eigenschaften aus fetischistischer Sicht, d.h. ähneln sich hinsichtlich einiger der o.g. Punkte Elastizität - Glanz -Glätte - Transparenz - Dünnwandigkeit - Tragekomfort - Sound - Haptik.

Was bezeichnet man als "Satin"?

Die diversen Fasern können unterschiedlich verwebt werden. Bei der Atlasbindung oder Satinbindung entsteht ein Gewebe, das Lichteinfall oberseitig anders als unterseitig reflektiert. Dadurch erscheint die Oberseite besonders glänzend, die Unterseite besonders matt. Ebenso wie "Mikrofaser" erstmal nichts über das Material aussagt, sondern nur über die Fadenstärke, sagt auch "Satin" nichts über das Material aus, sondern nur über die Webart und den Glanz-Effekt. Besonders glänzend und glatt ist jedoch Duchesse-Satin aus Seide oder Synthetikfasern, es gibt aber z.B. auch Mako-Satin aus Baumwolle.

Überlappung von Nylon-Fetischismus mit anderen Material-Fetischen

Die "zweite Haut": Dehnbarkeit

Dass Latex und Elastane sich bzgl. der Dehnbarkeit gleichen, wird durch die Wortkreation "Spandex" zum Ausdruck gebracht. Auch Nylon ist, wie oben erläutert in Abhängigkeit von Garnfeinheit und Webart, dehnbar beschaffen. Entsprechende Kleidungsstücke werden häufig knalleng über der Haut getragen und was ich über Latex für die Sinne auf der Info-Seite über Latex-Fetischismus geschrieben habe, gilt teilweise eben auch für Spandex, Nylon und ähnlich dehnbar verwebte Kunstfasern.

Auch für Encasement eignen sich Nylon und Latex wegen der Dehnbarkeit perfekt. So gibt es zum Beispiel Liebhaber von Pantyhose Encasement oder Latex-Fruchtblasen: man schlüpft in ein viel zu klein aussehendes Säckchen, das sich über dem Körper spannt und somit eine Bondage verursacht…

Feingarn: Streichelzartheit

Seide dehnt sich hingegen nicht so sehr, wurde aber traditionell für feine Damenstrümpfe verwendet, bevor die Kunstfasern den Markt eroberten. Hier erregen vor allem, sofern dünn verwebt, die Blick-Teildurchlässigkeit auf das Bein / den Körper und das feine Trage- bzw. Streichelgefühl. Auch die meisten Kleidungsstücke, die ohne nähere Materialbezeichnung als "Satin" beworben werden (z.B. Satin-Blusen oder Satin-Handschuhe), bieten ein derartiges Trage- bzw. Streichelgefühl.

Transparenz

Wie im vorherigen Abschnitt erläutern, kann die Blick-(Teil)durchlässigkeit einen Reiz ausüben. Diese ist bei den o.g. Materialien nur bei feiner Verarbeitung gegeben. PVC kann durchsichtig / teildurchsichtig gefertigt werden, auch bei dickerer Materialstärke. Auch für Latex gilt das bis zu einem gewissen Grad. Wem es also um diesen optischen Effekt geht, mag vielleicht im Wechsel zwischen Nylon, Seide, PVC und Latex bei entsprechender Verarbeitung seine Erfüllung finden.

Glanz und Glätte

Sowohl glänzend als auch glatt verarbeitet werden können in allen Materialstärken, u.a. auch intransparent, Nylon und vergleichbare Kunstfasern, Seide, Latex und PVC. Was als "Satin" ohne nähere Materialbezeichnung verkauft wird, ist üblicherweise ebenfalls (zumindest einseitig, ggf. beidseitig) glatt und glänzend.

Rascheln / Knistern / Knatschen

Vielleicht finden Sie es sexy, das Herannahen der Herrin schon am Klang ihrer Kleidung zu erkennen, so wie andere Subs das Klappern der Stiefelabsätze erregend finden. Vielleicht mögen Sie es, wenn das gegenseitige Berühren leise Töne verursacht. Vielleicht werden Sie beim Tragen ihrer (Straf-)Kleidung gern an diese erinnert, weil Sie sich bei jeder Bewegung hören (müssen). Dies ist sowohl bei Nylon als auch PVC als auch Latex meistens gegeben - mal mehr und mal weniger deutlich/subtil. Einige Sound-Liebhaber können das Rascheln von Nylon gut leiden, mögen aber das Knistern von PVC oder das Knatschen von Latex gar nicht, andere erfreuen sich an zweien oder dreien dieser typischen Geräusche.

Ihre persönliche Präferenz

Vielleicht vermissen Sie in meiner Auflistung noch eine weitere Eigenschaft, die Nylon oder bzgl. Ihrer Vorliebe vergleichbare Materialien für Sie so erotisch sein läßt. Vielleicht finden Sie Nylon nur in einem ganz bestimmten Kontext reizvoll, und in diesem Kontext lassen sich vielleicht auch andere Materialien fetischisieren. Besprechen Sie Ihre persönliche Präferenz mit mir, dann finden wir gemeinsam die für Sie stimmige Session. Eventuell gibt es das gewünschte Nylon-Zubehör oder vergleichbar Geeignetes bereits in meinem Studio-Fundus oder kann über meine Leih-Kontakte für die Session zur Verfügung gestellt werden, oder Sie verfügen aufgrund Ihrer Passion bereits selbst über eine auf Ihre Vorliebe abgestimmte Fetisch-Sammlung, oder wir kaufen für Ihre Individual-Umsetzung noch gemeinsam (bei einer Shopping-Tour als Plauderdate oder als Session-Date, oder als Internet-Bestellung ggf. im Rahmen von meinem Beschaffungs-Service) zu.


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